[Rezension] Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater
Ich glaube es waren über 300 Bewerbungen auf Vorablesen.de auf das neue Buch von Maggie Stiefvater. Schon die ersten Kapitel der Leseprobe habe ich verschlungen und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter geht.
Ehrlich gesagt, konnte ich es kaum fassen, dass ich dann tatsächlich Glück hatte…
Wen der Rabe ruft, Maggie Stiefvater
Verlag: script 5
Hardcover mit Schutzumschlag, 464 Seiten
ISBN 978-3-8390-0153-0
18,95 €
Kurzbeschreibung:
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben
werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher
konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der
Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey,
und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen
Tod sein wird.
Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre
wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?
Meine Meinung:
„Wen der Rabe ruft“ ist der Auftakt einer neuen, vierteiligen Reihe von Maggie Stiefvater und handelt von Blue, die nicht nur einen merkwürdigen Namen, sondern auch eine ausergewöhnliche Familie hat. Sie wächst gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Tanten, die allesamt hellseherische Fähigkeiten haben, in der Kleinstadt Henrietta auf. Schon seit ihrer Kindheit wird Blues Leben von einer Prophezeiung überschattet, die besagt, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird.
Ich muss gestehen, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte zu finden, und das obwohl mich die ersten Kapitel der Leseprobe wirklich gefesselt haben. Vielleicht waren es einige Längen in der Story, oder aber auch die vielen ungeklärten übersinnlichen Begriffe, die es mir Anfangs schwer gemacht haben, wirklich in Blues Welt anzukommen, schlussendlich hat aber trotzdem Maggie Stiefvaters Schreibstil dazu beigetragen, dass man der Geschichte nicht entkommen kann.
Wenn man sich aber einfach von „Wen der Rabe ruft“ mitreißen lässt und sich auf die wirklich grandiose Grundidee der Geschichte einlässt, wird man zum Ende hin, mit einer spannenden Geschichte, vielschichtigen Charakteren und einen bildgewaltigen Schreibstil belohnt.
Meiner Meinung nach muss man „Wen der Rabe ruft“ wirklich als Einleitung in eine neue Reihe sehen. Man lernt nicht nur Blue und ihre Familie, sondern auch die „Raven Boys“ Gansey, Ronan, Adam und Noah kennen. Die Art und weise wie die Autorin erst nach und nach die Hintergrundgeschichte der einzelnen Charaktere und ihre damit verbundenen Geheimnisse offenbart, hat mir wirklich gut gefallen und jede Figur für sich ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.
Wer nach der Inhaltsangabe eine Liebesgeschichte erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, denn die Verbindung zwischen Blue und Gansey hat Anfangs nicht wirklich etwas mit Verliebtheit zu tun. Blue sieht Ganseys Geist am Vorabend des Markustag, als sie mit ihrer Tante Neeve dort die Totenwache abhält. Da sie normalerweise keine Geister sehen kann und auch keine Hellseherischen Fähigkeiten hat, sondern diese nur bei anderen verstärken kann, kann dies nur bedeuten, dass Gansey entweder ihre wahre Liebe ist, oder aber sie für seinen Tod verantwortlich sein wird.
Auch wenn ihre Mutter ihr rät, sich von dem Jungen fern zu halten, lässt sich Blue auf eine spannende Suche mit Gansey und seinen Freunden ein, die so manches Geheimnis verbirgt.
Fazit:
Auch wenn ich einige Kapitel gebraucht habe um wirklich „anzukommen“, kann ich Maggie Stiefvaters neues Buch nur empfehlen und ich freue mich sehr darauf, weiter mit Blue und den Raven Boys in die Geheimnisse der Ley Linien und Geister vorzudringen.
1 comment found