[Rezension] Ein Lied, so süß und dunkel von Sarah McCarry

[Rezension] Ein Lied, so süß und dunkel von Sarah McCarry



Ein Lied, so süß und dunkel, Sarah McCarry

Verlag: cbt

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
320 Seiten

Ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-570-16299-6

16,99 

Leseprobe? Kaufen? 
 

Kurzbeschreibung:

Ihre Freundschaft ist so tief wie ihre Seele – ihre Liebe so abgründig wie das Jenseits.

Sie und Aurora … das ist für immer! So unterschiedlich die Mädchen auch sind – Aurora zart wie das Sonnenlicht, sie so düster wie die Mitternacht –, ihr Leben ist ein einziger gemeinsamer magischer Rausch aus Partys, Musik und Kunst. Doch als Jack in ihr Leben tritt, ist es wie ein schmerzhaft schöner Riss in ihrem Traum. Dieser begnadete Junge, der die Menschen mit seinen Liedern betört, hat nicht Aurora gewählt, sondern die Freundin in ihrem Schatten. Doch dann taucht Minos auf, ein zwielichtiger Clubbesitzer, der Jack und Aurora einen teuflischen Pakt anbietet. Als die zwei gemeinsam nach L.A. verschwinden, kann nur sie die beiden vor ihrem Verderben bewahren …

Meine Meinung:

Schon lange ist mir eine Rezension nicht so schwer gefallen, wie es diese hier tun wird. Ich bin
ganz ehrlich, ich habe das Buch jetzt ein paar Tage sacken lassen (und die Rezi vor mir her 
geschoben), weiß aber eigentlich immer noch nicht so genau, was ich von „Ein Lied, so süß 
und dunkel“ halten soll.

Der erste Punkt, der mich leider bis zum Ende des Buches gestört hat ist, dass man den 
Namen der Hauptprotagonistin (aus deren Sicht die Geschichte auch erzählt wird) nicht 
erfährt.
Irgendwie fehlte mir dadurch Nähe zu ihr, sie blieb mir bis zum Ende des Buches fremd.

Die Erzählerin und Aurora leben ein Leben, dass nicht so ist, wie es andere Jugendliche 
erleben.
Auroras Vater war ein berühmter Musiker, nahm sich aber früh das Leben. Ihre Mutter ist 
Drogenabhängig und kümmert sich so gut wie gar nicht um ihre Tochter.
Die beiden Mädchen verbringen beinahe jeden Tag miteinander, gehen gemeinsam auf 
Partys, betrinken sich und scheinen sich auch sonst um nichts wirklich wichtiges im Leben 
kümmern zu müssen.
Obwohl mich das Buch wahnsinnig gefesselt hat und ich es in nur 2 Tagen durch hatte, wusste 
ich bis mindestens Seite 150 überhaupt nicht, wohin die Geschichte eigentlich will.
Wahrscheinlich ist der unheimlich interessante Schreibstil der Autorin „Schuld“, dass ich das 
Buch so verschlungen habe, obwohl mir Story und Protagonistin nicht wirklich zugesagt haben.
Sarah McCarrys Art die Geschichte zu erzählen, kann man nicht wirklich mit anderen Büchern
vergleichen. Sie schreibt unheimlich blumig, mit vielen Metaphern und fast schon poetisch.

„Eine einzelne Note, leise und süß, reist von den Sternen herab und sinkt schwerelos zu 
Boden, und dann noch eine und noch eine, sanft wie feiner Sprühregen. Ich habe so etwas 
noch nie gehört.
Seine Musik ist wie der wogende Ozean, der Wind, der übers offene Meer weht, der entfernte 
Schrei einer Möwe. Sie fährt durch meine Haare, streicht über meine Haut, füllt meinen Mund 
und gleitet übermeine Zunge…“

Zitat der Erzählerin, als sie das erste Mal Jacks Musik hört. 

Ungefähr im letzten Drittel des Buches wendet sich die Geschichte und führt plötzlich in eine Richtung, die ich nicht wirklich erwartet habe.
Insgesamt ist „Ein Lied, so süß und dunkel“ zum Teil etwas konfus. Viele Rückblenden und Erinnerungen der Erzählerin waren für mich nicht immer nachvollziehbar und passten manchmal nicht wirklich in den Fluss der Geschichte.
Was mich wohl wahrscheinlich am meisten gestört hat, war die Distanz zur Protagonistin.
Die namenlose Erzählerin, war mir die ganze Zeit über ziemlich unsympathisch.
Ich mochte weder ihren Musik Geschmack, ihren Kleidungsstil und am wenigsten ihre lockere Einstellung zu Alkohol und Drogen.
Das einzige, was sie etwas sympathisch wirken ließ, ist ihre bedingungslose Liebe und Loyalität ihrer Freundin Aurora gegenüber, die durch ihre oberflächliche und arrogante Art allerdings auch nicht wirklich zu meinen favorisierten Protagonisten gehört.
Generell sind der Umgang mit Drogen in dem Buch meiner Meinung nach bedenklich, vor allem, wenn das Buch für Jugendliche ab 14 Jahren gedacht sein soll.
So wie die Autorin den Konsum beschreibt, wirkt es auf mich gefährlich verharmlost und viel zu „normal“.

Fazit:

Auch wenn ich viele Kritikpunkte an dem Buch finden konnte, hat es mir trotz allem auf eine neuartige Art gefallen, wahrscheinlich hauptsächlich, weil ich den Schreibstil von Sarah McCarry wirklich großartig fand.
Wer auf der Suche nach einem Fantasy Roman ist, wird hier sicher enttäuscht. Wer es allerdings schafft sich einfach auf die Geschichte einzulassen und die  tolle Art zu Schreiben genießen kann, wird trotz fehlendem Sympathieträger sicher Freude an dem Buch haben.

Leave comment

Your email address will not be published. Required fields are marked with *.