Rezension „So wie Kupfer und Gold“ von Jane Nickerson
So wie Kupfer und Gold, Jane Nickerson
Verlag: Random House, cbt
ISBN: 978-3-570-16268-2
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
448 Seiten
€
16,99
Erscheinungsdatum: 23.September 2013!
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Kurzbeschreibung:
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen … Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?
Meine Meinung:
Jane Nickerson entführt uns in das Amerika des 18. Jahrhunderts und ich war von Anfang an gefesselt von Sophias Geschichte. Nach dem Tod ihres Vaters reist sie erstmals alleine mit Zug und Kutsche zu ihren reichen Patenonkel, der sie zwar schon viele Jahre mit Briefen und Geschenken überhäuft, den sie aber noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hat.
Bernard de Cressac lebt zurückgezogen in einem riesigen Anwesen, Besuch verabscheut er und auch sonst scheint er kein geselliger Mensch zu sein. Als Sophia erfährt, dass ihr Onkel verwitwet ist, gleicht diese Nachricht für sie einem Schock. Sophia empfindet es anfangs als völlig unpassend und beinahe skandalös, mit einem alleinstehenden Mann unter einem Dach zu leben. Anfangs waren die unterschiedlichen Ansichten der Beiden sehr amüsant für mich. M. Cressac scheint ein Lebemann zu sein und ist wegen seiner französischen Herkunft eher aufgeschlossen und weniger Prüde als Sophia. Doch nach und nach wird einem Sophias Patenonkel immer unsympathischer und geradezu unheimlich. Seine Einstellung zu seinen Bediensteten und vorallem seinen Sklaven, sein aufbrausendes Temperament und seine unerklärlichen Stimmungsschwankungen verwirren Sophia und als Leser versucht man gemeinsam mit ihr hinter das Geheimnis von Bernard zu kommen.
Als das junge Mädchen erfährt, dass ihr Patenonkel schon mehrfach verheiratet war und alle seine Frauen genauso rothaarig wie sie selbst waren, versucht Sophia mehr über diese Frauen zu erfahren. Drei von ihnen sind in jungen Jahren ums Leben gekommen. Sophia beginnt sich Sorgen zu machen und reagiert sehr erschrocken über Annäherungsversuche ihres Onkels.
Ich finde der Autorin ist es wunderbar gelungen, den Leser mitten in die Geschichte zu reißen. Wundervoll bildhaft beschreibt sie die Umgebung Mississippis und die aufwendigen Kleider und Stoffe der damaligen Zeit. Erschreckend war für mich wieder einmal, welchen Stellenwert farbige Menschen in den USA hatten. Teilweise wurden sie wie Tiere behandelt, gedemütigt und geschlagen. Einfühlsam, aber dennoch nah bei der traurigen Wahrheit lässt Jane Nickerson auch das Thema Rassendiskriminierung in dieses zauberhafte Märchen einfließen, was die Geschichte für mich nur intensiver und interessanter werden ließ. „So wie Kupfer und Gold“ ist eine wundervolle Mischung aus Märchen, historischen Jugendroman, Liebesgeschichte und Spannung mit einem Hauch Übernatürlichem.
Die sympathische Hauptprotagonistin erlebt im Laufe der Geschichte eine spannende Wendung und wird von einem hilflosen Mädchen zu einer starken Persönlichkeit, was mir wirklich sehr gut gefallen hat.
Fazit:
Alles in allem ein wirklich schönes Buch, das Grimms Blaubart Geschichte auf spannende Weise neu erzählt. Auch wenn dieses Buch ein Jugendbuch ist und sich an Leser ab 13 richtet, möchte ich auch allen Erwachsenen. die sich gerne verzaubern lassen eine klare Leseempfehlung aussprechen.
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