[Rezension] „Aura – Die Gabe“ von Clara Benedict
„Aura – Die Gabe“ ,Clara Benedict
Verlag: Thienemann Esslinger
Gebunden mit Schutzumschlag in Perleffekt, 368 Seiten
ISBN: 978-3522202411
empfohlenes Alter: 13 – 16 Jahre
18,00 €
Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat … Hat sie dem Falschen vertraut?
„Aura – Die Gabe“ hat mich so neugierig gemacht, der Klappentext hat mich absolut begeistert und die Covergestaltung hat mich wirklich umgehauen!
Aber leider kam recht schnell die Ernüchterung…
Laut Klappentext ist Hannah kein Mädchen, dass Jungs hinterher schmachtet (bis sie auf Jan trifft), doch leider muss ich sagen, dass ich diese Eigenschaft an Hannah nie kennenlernen durfte.
Als Leser steigen wir in die Geschichte ein, als sich Hannah und ihre Freundinnen fertig machen um noch auszugehen. Dabei erzählen sich die Mädchen eine Gruselgeschichte und es passieren plötzlich merkwürdige Dinge. Hier war ich richtig gefesselt und habe mich sehr auf eine mysteriöse und spannende Geschichte gefreut.
Doch dann trifft Hannah im Pub auf Jan, lässt lässt bei dem Versuch ihn auf sich aufmerksam zu machen tollpatschig ihre Tasse fallen und plötzlich gibt es nur noch Jan als Thema.
Versteht mich nicht falsch, ich lese gerne Liebesgeschichten, bei denen es einfach passt und man vom ersten Moment an hin und weg ist, aber hier konnte ich es einfach nicht verstehen. Jan wirkt unsympathisch, total kühl und ich habe mich einfach die ganze Zeit gefragt, was genau Hannah eigentlich an ihm so anziehend findet (außer sein gutes Aussehen)…
Neben den Schwärmerein für Jan entdeckt Hannah dann aber auch noch, dass sie scheinbar eine übernatürliche Gabe hat, die sie Anfangs ziemlich versunsichert. Sie vertraut sich ihrer besten Freundin an und schafft es, das Jan mit ihr Ausgehen will.
Ab hier wurde es dann wirklich schwierig für mich. Jans Verhaltensweisen waren für mich grenzwertig und Hannahs Reaktion noch viel mehr. Ich mag Bad Boys, ich mag es auch dominant, aaaaaber… „Aura – Die Gabe“ ist ein Jugendbuch für Mädchen ab 13 Jahren und Mädels:
Wenn ihr etwas nicht wollt, ist es nicht ok, wenn der andere es sich einfach nimmt!!!
Leider war ich wirklich etwas genervt von der merkwürdigen Beziehung der beiden und auch der Schreibstil konnte mich nicht vollends fesseln. Einige der Handlungsweisen werden zum Schluss hin zwar erklärt und mildern manche Situationen vielleicht etwas ab, aber bis auf die interessante Idee der Gabe und den moralischen Zwispalt den Hannah dadurch erfahren muss, hatte ich ziemliche Probleme mit dem Buch.
Die letzten Kapitel waren dann zwar wirklich spannend und es gab einige wirklich gute Wendungen (auch wenn ich einiges davon schon früh erwartet hatte), trotzdem blieben die Charaktere für mich leider recht unsympathisch und oftmals nicht nachvollziehbar in ihren Entscheidungen.
Trotz der wirklich tollen Idee der übernatürlichen Gabe und einigen spannenden und unheimlichen Szenen, konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Die Charaktere haben es mir einfach nicht leicht gemacht, sie zu mögen. Hannahs Gefühlschaos, dass sie wegen ihrer Gabe durchlebt und die Schwierigkeiten moralisch richtig zu handeln konnte ich gut nachvollziehen und diese Entwicklung von ihr hat mir auch sehr gut gefallen. Andere Situationen blieben für mich leider schwer zu verstehen, so das ich nie das Gefühl hatte wirklich in der Geschichte angekommen zu sein.
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