#BLEIBDU ist eine Aktion gegen Mobbing, die nicht nur von vielen Verlagen, Bloggern und Autoren unterstützt wird, sondern die vor allem auch durch den Austausch mit DIR lebt!

Heute darf ich Euch ein tolles Interview mit der Autorin Carolin Wahl präsentieren, die mich mit ihrem gesellschaftskritischen Buch “Staat X” wirklich sehr begeistert hat.

Die Rezension zum Buch findet ihr HIER 🙂

Für mehr Informationen zur #BLEIBDU Aktion, solltet ihr Euch unbedingt die Seite: http://bleibdu.de ansehen, oder auf Facebook und Instagram vorbei schauen…

Aber nun zum Interview…

Liebe Carolin, erst einmal vielen herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst mir ein paar Fragen zu beantworten!

Vorstellungen fallen mir tatsächlich schwer, weil ich nie weiß, was ich über mich sagen soll. Aber
vielleicht ein paar kurze Fakten über mich: ich heiße Carolin Wahl, lebe und schreibe in Stuttgart und bin seit Ende meines Studium Teilzeitautorin.

Ich liebe Geschichten, egal in welcher Form: gerne auch als Film oder Serie.

Irgendwann einmal möchte ich unbedingt eine Hundeschlittenfahrt durch Lappland oder den Yukon machen. Und ich mag kaltes Wetter und genieße verregnete Herbsttage.
Außerdem bin ich Formel-1-Fan, auch wenn man das wahrscheinlich nicht denkt!

Vielleicht keine besonders außergewöhnliche Frage, aber ich finde es immer unheimlich spannend zu hören: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Wolltest du immer schon Autorin
werden, oder kam irgendwann die zündende Idee?

Das lustige ist, dass ich mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern kann, in der ich nicht irgendwelche Geschichten erzählt habe. Schon als Kind, als ich noch nicht schreiben konnte, hat meine Mutter die Ideen aufgeschrieben. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich geschrieben, meistens die ersten 50 Seiten, aber nie das Ende.

In einem Schreibforum von Carlsen (Hierschreibenwir.de) hat sich das dann geändert: dort war das Interesse an den Geschichten groß und ich wollte die Leser nicht enttäuschen…

Die fertigen Manuskripte habe ich dann mit achtzehn an Verlage geschickt und dafür nette Absagen erhalten.

Daran habe ich angeknüpft, mich bei Agenturen beworben und irgendwie ging es da immer weiter. Also ich habe mir nie das Ziel gesetzt: jetzt wirst du Autorin. Es hat sich so entwickelt und ich kann mir nichts anderes vorstellen.

„Staat X“ geht in eine völlig andere Richtung als deine ersten veröffentlichen Bücher. „Mondscheinküsse halten länger“ ist eine romantische Liebesgeschichte und „Die Traumknüpfer“, wird als Fantasy Epos beworben.

Was hat dich an der politischen und gesellschaftskritischen Thematik besonders gereizt? Oder macht gerade diese bunte Genre Mischung deine Begeisterung für das Schreiben aus?

Ich glaube Letzteres trifft es ganz gut – ich mag Geschichten. Geschichten, die irgendetwas auslösen. Egal ob eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht, gesellschaftskritische Themen, die zum Nachdenken anregen, oder ein Fantasyroman, in den man richtig abtauchen kann. An »Staat X« hat mich besonders das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere, ihre Entwicklung in dieser schwierigen Situation und die Frage: »was würde ich tun?« gereizt.

Ich wollte eine Art von Buch schreiben, die ich in der Schule selbst gern gelesen hätte.

Gibt es vielleicht auch ein Genre, das dich nicht reizen würde?

Also das einzige Genre, das ich wahrscheinlich nie schreiben würde, wäre Horror. Dafür fehlt mir das Händchen und die Ideen, ich wüsste gar nicht, wie ich das angehen könnte. Außerdem ist es mir immer wichtig, dass man die Beweggründe für das Handeln der Figuren zumindest nachvollziehen kann und das gestaltet sich dann bei Horror etwas schwierig…

Und noch eine direkte Frage zum Buch… Du hast Staat X aus vier unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Fiel dir einer der Charaktere besonders leicht, oder einer vielleicht besonders schwer?

Eigentlich konnte ich mich in alle Figuren gut hineinversetzen, aber leichter fielen mir die etwas ambivalenteren Charaktere, mit mehr Problemen, mehr Ecken und Kanten. Lara, die Neue, ist relativ klar in ihrer Art und ist mit ihren Werten und Eigenschaften gefestigter, wie die anderen. Zumindest äußerlich.

Dadurch war sie weniger greifbar und für mich schwieriger zu schreiben, weil ich nicht wollte, dass sie zu „glatt“ und „perfekt“ rüberkommt.

Die Schüler durften unterschiedliche Berufe während des Projekts wählen. Einige wollten in die Politik, manche eröffneten eine Bar, oder einen Buchladen und einige zog es zur Polizei.
Wenn du Teilnehmer des Projekt „Staat X“ sein dürftest, was wäre dein Berufswunsch dort gewesen?

Ich glaube, ich habe mir mit Melina und der »Büchereule« einen kleinen Berufswunsch erfüllt: wenn ich keine Bücher schreiben würde und die Möglichkeit dazu hätte, könnte ich mir ein Büchercafé richtig gut vorstellen.

Deswegen hätte ich gerne ihre Rolle in »Staat X« eingenommen, obwohl es vielleicht nicht der ökonomisch lukrativste Job ist…

Da dieses Interview im Rahmen der #bleibdu Aktion veröffentlicht wird, würde mich
interessieren, ob du denkst, dass man aktiv etwas gegen Mobbing machen kann? Helfen Bücher wie deine um das Bewusstsein für Probleme in der Gesellschaft präsenter zu machen, oder wird vielleicht schon an den Schulen zu wenig Präventionsarbeit geleistet?

Letztendlich bleibt es jedem Leser selbst überlassen, was er aus einer Geschichte mitnimmt und welches Fazit er daraus zieht. In erster Linie soll das Buch natürlich unterhalten. Aber wenn es die Geschichte schafft, Denkanstöße zu ernsteren Themen geben oder einen anderen Blickwinkel zu vermitteln, freue ich mich darüber.
Ich glaube, wichtig ist einfach, nicht wegzuschauen, sondern auch auf die kleinen Dinge zu achten, dadurch kann man schon viel bewirken.

Dein nächstes Buch, wird der erste Teil einer Fantasy Reihe werden. „Schatten der Ewigkeit“ erscheint am 2. Dezember beim Knaur Verlag und es klingt nach einer richtig tollen Story mit ganz vielen verschiedenen fantastischen Wesen…
Hast du generell ein Lieblings Wesen? Und warum ist es dein Liebling?

Das ist eine gute Frage, über die ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken macht habe! Aber ich mag
eigentlich die klassischen Wesen, wie Vampire, Werwölfe und Ähnliches, weil sie von so Geschichte und etwas so Mythischem umgeben sind. Einen wirklichen Liebling habe ich da tatsächlich nicht, auch wenn ich Gestaltwandler wahrscheinlich am Interessantesten finde. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum meine Protagonistin Kit Sune einen Fuchsgeist in sich trägt.

Wenn du nicht gerade an einer eigenen Geschichte schreibst, liest du glaube ich auch selbst sehr gerne. Welches Buch könntest du niemals hergeben und würdest es am liebsten jedem empfehlen?

Oh, ganz gemein! Da gibt es viele Bücher, die irgendwie alle etwas Besonderes haben und natürlich auch in den unterschiedlichsten Genres…
Stieg Larssons »Verblendung« ist so ein Roman bzw. die ganze Reihe, die mich wirklich lange beschäftigt hat und die ich wirklich gerne empfehle. Trudi Canavans »Die Gilde der schwarzen Magier«-Reihe hat mich auf High Fantasy gebracht und wird immer einen besondere Platz in meinem Herzen haben. Ich bin ein riesiger Susan Elizabeth Phillips Fan, einfach, weil die Geschichten so schön
romantisch sind. Und ganz aktuell hat mich »Scythe« von Neil Shusterman wirklich schwer begeistert,
da freue ich mich schon sehr auf den dritten Band!

Kurz und knapp:

~ Kaffee oder Tee?

Mittlerweile eindeutig Kaffee (oder Chai Latte).

~ Morgenmuffel oder Frühaufsteher?

Absoluter Frühaufsteher.

~ Perfekt Durchorganisiert oder kreativer Chaot?

Kreativer Chaot, auch wenn ich dagegen arbeite und versuche strukturierter zu werden.

~ Sommer oder Winter?

Winter, ich mag Regen, Schnee und Kälte.

~ Meer oder Berge?

Beides.

Vielen lieben Dank Carolin!

Danke dir, es hat mich sehr gefreut!